Die Eisenbahn bezeichnet ein schienengebundenes Verkehrsmittel. Hierbei werden die Bereiche Personen- und Güterverkehr unterschieden. Neben den klassischen Zügen gibt es auch Luxusbahnen, die hauptsächlich von Touristen genutzt werden. In Deutschland befindet sich der größte Teil des Schienenverkehrs im Besitz der Deutschen Bahn AG. Diese transportiert täglich ca. 6,2 Mio. Fahrgäste auf der Schiene. Die Bahn ist eines der pünktlichsten Verkehrsmittel, obwohl sie oft wegen ihrer Unpünktlichkeit kritisiert wird. Auch in anderen Ländern stellt die Bahn ein wichtiges Verkehrsmittel dar. Als weitere wichtige Bahnunternehmen sind etwa die SBB oder die SNCF zu nennen.
Marktumfeld
Der Schienenverkehr kann in die Bereiche Schienennahverkehr und Schienenfernverkehr unterteilt werden. Ab einer Entfernung der Haltestellen über 50 km oder einer Fahrzeit, die mehr als eine Stunde beträgt, spricht man vom Fernverkehr. Während sich der Schienenpersonenverkehr auf beide Bereiche verteilt, findet der Güterverkehr fast ausschließlich auf dem Schienenfernverkehrsnetz statt. Im weiteren Sinne können auch Bahnen wie Bergbahnen und Freizeitbahnen zum Bahnverkehr gezählt werden.
Entstehung
Die Entwicklung der Eisenbahn beginnt im Jahr 1765 mit der Erfindung der Dampfmaschine durch James Watt. Im Jahr 1830 wird die zweigleisige Eisenbahnstrecke Liverpool – Manchester eröffnet, nach deren Vorbild dann auch weitere Eisenbahnstrecken entstanden. Die erste deutsche Eisenbahnstrecke zwischen Nürnberg und Fürth wurde 1835 eingeweiht. Das Streckennetz wurde ab diesem Zeitpunkt stetig ausgebaut. Die Industrialisierung erforderte einen schnellen Transport von großen Mengen an Rohstoffen und Gütern. Aus diesem Grunde wurde der Ausbau des Streckennetzes und der Infrastruktur vom Staat unterstützt und das sehr dichte Eisenbahnnetz in Deutschland entwickelte sich. Es entstanden mehrere staatliche Bahnunternehmen, die sich 1920 zur Deutschen Reichsbahn zusammenschlossen. Das erste nationale Eisenbahnunternehmen wurde gegründet. Mit der Teilung Deutschlands entstanden zwei Bahnunternehmen, die westdeutsche Bundesbahn und die ostdeutsche Reichsbahn. Diese schlossen sich 1994 zum privatwirtschaftlichen Unternehmen Deutschen Bahn AG zusammen.
Auch die Technik entwickelte sich stark weiter und so wich die Dampflokomotive neueren elektrischen und später dieselbetriebenen Eisenbahnmodellen. Mit der Motorisierung und der steigenden Beliebtheit des Individualverkehrs verlor die Bahn jedoch stark an Marktanteilen. Um mit der Konkurrenz mithalten zu können, wurden immer schnellere und hochwertigere Züge gebaut. Der Hochgeschwindigkeitsverkehr entstand. Als wichtige Hochgeschwindigkeitszüge sind heute u.a. der französische TGV und der japanische Shinkansen zu nennen. Weitere technische Innovationen sind z.B. Magnetschwebebahnen oder die Neigetechnik, wodurch höhere Fahrtgeschwindigkeiten erreicht werden können.
Mit der Entwicklung von Billigfluggesellschaften und Fernbussen ist jedoch auch der Marktanteil von Bahnreisen zurückgegangen. Auch die veraltete Flotte der Bahn und das veränderte Reiseverhalten tragen dazu bei, dass die Bahn Fahrgäste an andere Verkehrsträger verliert. Jedoch hat die Bahn beispielsweise die Vorteile, dass sie sehr umweltfreundlich ist und ein schneller Zugang ins Stadtzentrum ermöglicht werden kann.