Verkehr & Tourismus

Luftverkehr - Schiffsverkehr - Bahnverkehr - Straßenverkehr

 
 
 

Bei Betrachtung der Verkehrsmittelnutzung in den letzten Jahrzehnten wird deutlich, welche Veränderungen im Tourismus in den letzten Jahren stattgefunden haben. Dem kontinuierlichem Anstieg des Flug- und des Pkw-Tourismus steht ein deutlicher Rückgang der Nutzung der Bahn als Urlaubsmittel gegenüber.

 

Würden heute alle deutschen Pkw-Urlauber gleichzeitig mit ihrer Urlaubsreise beginnen, entstünde ein Stau, der in seiner gesamten Länge zweimal um die Erde reichen würde. Der Aufschwung des Pkw-Tourismus fand in den 1950er und 1960er Jahren mit einem explosionsartigen Anstieg statt. Trotz des langsamen Rückgangs seit Ende der 1980er Jahre, als Folge des wachsenden Flugtourismus, verreisen heute mehr als doppelt so viele Touristen mit dem Auto als in den 1950er Jahren. War es im Jahr 1954 nur knapp jeder fünfte deutsche Urlauber, der mit dem Auto in Urlaub fuhr, so ist es heute bereits jeder zweite. Jeder zehnte Autokilometer wird laut Statistik nur für Urlaubszwecke zurückgelegt. Allgemein zeigt der Trend jedoch deutlich, dass die Veränderung der Reisezielpräferenzen, bedingt durch die Erschließung immer neuer, weiter entfernt liegender Ziele, auch ausschlaggebend für die Veränderung der Wahl der Verkehrsmittel ist.

 

Inland

Ausland

Mittelmeer

Alpen

Fernreise

Reisen

20,68 Mill.

43,75 Mill.

22,58 Mill.

6,00 Mill.

4,30 Mill.

Pkw

75 %

33 %

16 %

78 %

2 %

Bahn

13 %

2 %

0 %

6 %

0 %

Bus

10 %

9 %

6 %

15 %

1 %

Flugzeug

1 %

54 %

76 %

1 %

96 %

Sonstiges

1 %

2 %

2 %

1 %

1 %

Aufgrund der klimatischen Bedingungen und den günstigen Pauschalreisepreisen ist die Bereitschaft der Bundesbürger, ihren Urlaub im Ausland zu verbringen, nach wie vor sehr hoch und damit wächst auch der Anteil der Flugreisen. Die steigenden Kerosinpreise und damit verbundenen Preiserhöhungen werden zwar auch hier für einen Preisschub sorgen, insbesondere bei den Lockangeboten der Billigfluggesellschaften, aber eine prozentuale Verschiebung zu den ökonomisch und ökologisch vernünftigeren Verkehrsträgern Bahn und Bus ist nicht zu erwarten. Der Schiffsverkehr wird in dieser Betrachtungsweise üblicherweise nicht berücksichtigt, da der prozentuale Anteil nur ca. ein bis max. 2 % beträgt und daher kaum darstellbar ist.

Bei der Betrachtung der unterschiedlichen Zielregionen wird deutlich, wie sehr das Reiseziel die Wahl des Verkehrsmittels beeinflusst. Bei Reisen im Inland und in die Alpen dominiert der eigene Pkw. Fernreisen werden dagegen zu 96 % mit dem Flugzeug unternommen. Aber auch die Reisen in den Mittelmeerraum finden zu 76 % auf dem Luftweg statt, mit dem Auto fahren nur noch 16 %. Vor allem bei der Haupturlaubsreise nutzen die Bundesbürger immer stärker das Flugzeug. Dies liegt in erster Linie am Trend zu immer ferneren Zielen, die eher mit dem Flugzeug angesteuert werden. Der Verkehrsträger Bahn wird mit 13 % fast ausschließlich im Inlandsverkehr verwendet.